Ganz
viel
Hund
Wenn ich mir mal einen Hund zulegen würde, dann wäre es
auf jedem Fall ein Hund wie Asco .
Anfang der 90 - iger hatte ich das hiesige Tierheim für
mich entdeckt . Zuerst verbrachte ich Sonntags meine Zeit
im Katzenhaus und verteilte dort die dringend benötigten
Streicheleinheiten . Irgendwann kam die Frage , ob ich
nicht auch Lust hätte mal einen Hund auszuführen . Zu der
Zeit waren sog. Gassigeher absolute Mangelware .
Warum nicht ?
Mein erster Hund war ein ruhiger und gemütlicher
Schäferhund - zum ersten Mal genau das Richtige . Schon nach
kurzer Zeit bekam ich spitz , das diese Art von Hunden
eigentlich täglich einen Ausführer fanden. Sie waren die
Lieblinge und hatten ihren persönlichen Menschen . Schüler,
Studenten, Hausfrauen, Rentner .....
Anders die Hunde wie Spike, Shadow, Angi, Henry oder Max .
Das waren keine gefährlichen Hunde, aber irgendeine
Macke hatten sie schon . Und wenn die Macke darin lag , das
sie verängstigt, einsam waren und die Welt nicht
mehr verstanden . Dazu kam dann noch die Unterbringung fast
den ganzen Tag in einem kleinen Zwinger , mit
maximal 1 Stunde Auslauf am Tag . Und diese Stunde Ausfall
fiel dann auch noch sehr oft aus . Da muss ein Hund
doch einfach einen Knax bekommen.
Also ging ich, wenn ich kam erst einmal zur Ausführliste
und schaute nach, wer gestern nicht draußen war. Ich hatte
immer ein paar zur Auswahl . Das waren dann meine
Kandidaten für mich . Mit der Zeit merkten die andern dann ,
das diese Hunde gar nicht mal so schlecht waren . Sie
hatten zwar immer noch ihren Liebling , führten dann aber
anschließend noch einen Sitzenbleiber aus . Nach einiger
Zeit kam dann doch jeder Hund wenigsten einmal am Tag
raus.
Es war gut für die Hunde, und es war auch gut für mich .
Öfter mal wurde ich gefragt, ob ich mich nicht einem
Neuzugang annehmen könnte. So kam ich auch zu Asco.
Ich werde nie den ersten Anblick von Asco vergessen .
Dieser Traum von einem lebensfrohen Hund lag völlig
eingeschüchtert unter einem Liegebrett , das nicht höher als
ein Fußhocker war . Keine Chance direkt an ihn ranzukommen
. Also setzte ich mich erst einmal für eine Stunde zu
ihm in seinen Zwinger und quatschte auf ihn ein . Mit den
Zeit wurde das Zittern von ihm immer weniger, und er fing
sich an zu beruhigen. Es war noch eine Menge Arbeit, aber
am Ende hat Asco doch Vertrauen zu mir gefunden .
Die ersten Wochen war ich der einzige , der Asco aus seinem
Zwinger holte . Er galt weiterhin als Grund schlecht .
Auch zum Tierarzt durfte ich ihn und Spike mal vorführen .
Ich hatte keine Probleme mit Beiden, selbst als ich Ihnen
da zum ersten Mal einen Maulkorb anlegte.
Wie schon gesagt , Asco war ein absoluter Traumhund . Er
hatte einen einbandfreien Charakter , war verträglich
mit seinen Artgenossen , total verschmust und mir gegenüber
vollkommen Unterwürfig . Die einzige kleine Schwäche
die er hatte war sein Jagdtrieb . Wenn er ein Kaninchen sah
, konnte er auf keinen Fall abgeleint werden . Einmal
habe ich ihm den Kleintierraum im Tierheim von Außen
gezeigt . Da wäre er doch soooo gerne reingegangen . Er
war zwar voll Hipp , aber ich konnte ihn locker halten und
beruhigen.
Damals hatte ich schon Tiffi , und wenn er sie draußen
angetroffen hätte wäre er auch hinter ihr her gegangen. Es
mag sehr Überheblich von mir klingen , aber in der Wohnung
bei mir hätte er sie als Inventar akzeptiert . Zwar hätte
er sie wahrscheinlich immer als einen leckeren Braten
betrachtet, aber eben geduldet.
Einen Hund konnte ich aber nicht halten . Leider konnte man
das Tierheim und den Verein in der Pfeife rauchen . Es ist
so manche Vermittlung zum Leidwesen des Tieres den Bach
runter gegangen.